Ein ehrlicher Leitfaden für Künstler:innen, die mehr können, als sie selbst glauben
Von Anja Zoerner – Herausgeberin von Honest-Prestige.com
Warum dieser Text nötig ist – für Ernst und viele andere
Sie haben überlebt. Sie haben gesammelt. Sie haben gewirkt.
Aber nie laut. Nie strategisch. Und deshalb: nie im Rampenlicht.
Dieser Artikel ist für Menschen wie Ernst Stratmann – und alle stillen Chronist:innen, die gelernt haben, für andere da zu sein, aber nie für sich selbst.
Er soll helfen, den eigenen Wert zu erkennen – nicht durch Zahlen, sondern durch Haltung.
Es geht nicht darum, sich zu verkaufen.
Sondern darum, sichtbar zu machen, was bleibt.
Teil 1: Was Sie nicht zeigen müssen
Nicht jedes Bild erzählt eine Geschichte.
Nicht jede Serie braucht eine Bühne.
Nicht jedes Thema ist Ihres.
Ernst, wenn Sie das lesen: Sie haben in der Corona-Zeit fotografiert.
Aber das macht Sie nicht automatisch zu einem Chronisten der Pandemie.
Ihre Stärke liegt nicht im Zeitgeist. Sondern in der Zeitreise.
Was Sie zeigen sollten:
- Menschen, wie sie wirklich waren.
- Nächte, die mehr sagten als der Tag.
- Gesichter, die verschwunden sind – außer in Ihrem Bild.
Was Sie nicht zeigen müssen:
- Beliebige Eventaufträge ohne Kontext.
- Motive, die keinen roten Faden haben.
- Serien, die niemandem etwas sagen – nicht einmal Ihnen selbst.
Mut zur Lücke ist Würde.
Teil 2: Was Ihr USP wirklich ist
USP heißt: Ihr Alleinstellungsmerkmal.
Was macht Sie einzigartig? Was kann niemand so wie Sie?
Nicht Ihre Technik. Nicht Ihre Website. Nicht Ihre Schlagworte.
Sondern Ihre Nähe. Ihre Verlässlichkeit. Ihre Geduld.
Sie waren da, wo andere abgelenkt waren.
Sie haben gesehen, was andere verpasst haben.
Sie haben nicht gefragt, ob sich das lohnt – sondern einfach gemacht.
Das ist Ihr Kapital.
Sie sind ein Zeuge der Veränderung. Und ein Hüter des Echten.
Teil 3: Wie Sie sich strukturieren können
Sie brauchen kein digitales Studio. Kein großes Team. Kein Chaos. Sie brauchen eine einfache Systematik:
- Thema statt Jahr – Beginnen Sie nicht mit Ordnern wie „2003–2004“, sondern mit: „Backstage“, „Eröffnungen“, „Subkultur Frankfurt“.
- Serie statt Sammlung – Zehn gute Bilder mit rotem Faden sind stärker als hundert verstreute.
- Tabelle statt Zettel – Halten Sie digital fest: Titel, Ort, Jahr, abgebildete Personen (wenn bekannt).
– Besonders als Legastheniker darf Ordnung simpel sein. Zahlen, Farben, Kürzel helfen. - Aussortieren ist Liebe zum Werk – Sie müssen nicht alles behalten. Nur das, was spricht.
Teil 4: Ein einfaches Marketing-ABC für stille Künstler:innen
Sie denken: „Marketing ist nicht mein Ding.“
Aber Sie erzählen großartige Geschichten. Sie haben Haltung. Sie sind echt.
Also: Warum sollte man das nicht erfahren dürfen?
A – Aufmerksamkeit ist keine Arroganz – Erzählen Sie von Ihren Bildern. Nicht von sich. Das reicht.
B – Bühne schaffen heißt nicht laut sein – Eine kleine, gut kuratierte Online-Galerie ist oft mehr als ein Instagram-Kanal.
C – Kontakt ermöglichen heißt nicht anbiedern – Ein Kontaktformular, eine Mailadresse, ein Hinweis: „Ich freue mich über Austausch.“ – genügt.
Sie dürfen gesehen werden. Auch ohne sich zu erklären.
Abschluss: Sie dürfen scheinen – auch ohne zu schreien
Vielleicht fällt es Ihnen schwer, sich selbst zu loben.
Vielleicht denken Sie: „Wer soll das sehen wollen?“
Aber glauben Sie uns: Es gibt Menschen, die genau das suchen, was Sie zeigen können.
Echtes Leben. Echte Bilder. Echte Haltung.
Sie haben dokumentiert. Jetzt dürfen Sie kuratieren.
Sie waren still. Jetzt dürfen Sie sichtbar werden.
Nicht aus Eitelkeit. Sondern aus Verantwortung.
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Herausgeberin: Honest-Prestige.com
Honest Prestige sagt:
Stille Größe ist kein Makel.
Sie ist ein Schatz – wenn man sie ernst nimmt.