Zwischen NFT, Print-Editionen und Kulturlizenzierung: Warum jetzt der richtige Moment ist, Ernsts Werk zu sichern – und zu monetarisieren
Von Anja Zoerner – Herausgeberin von Honest-Prestige.com
Von der Würde zur Wirkung: Was jetzt möglich ist
In den letzten Artikeln haben wir gezeigt, wer Ernst Stratmann ist: ein stiller Chronist der Club- und Subkultur, ein Fotograf mit Millionen von Bildern, der nie laut, aber immer da war.
Wir haben über seine gesundheitliche Situation gesprochen, über ein Archiv, das fast verloren ging – und über eine Gesellschaft, die oft zu spät handelt.
Heute geht es darum, wie aus diesem Erbe Zukunft entsteht.
Wie ein visuelles Lebenswerk sichtbar, nutzbar und wirtschaftlich tragfähig wird – noch zu seinen Lebzeiten.
Denn ein Schatz, der nicht erschlossen ist, bleibt unsichtbar.
Ein Werk, das nicht gesichert ist, verliert seinen Wert.
Und ein Mensch, der nicht begleitet wird, verliert irgendwann den Mut, es noch einmal zu versuchen.
Von der Kiste ins System – was als Nächstes passieren muss
Ernsts Bilder sind teils analog, teils digital – aber vor allem: unsortiert.
Was fehlt, ist eine tragfähige Struktur. Der Weg dahin beginnt in vier Schritten:
1. Sichtung & Kategorisierung
- Was liegt vor? In welchem Zustand? Welche Themen deckt das Archiv ab?
- Erste Ordnung: DJ-Porträts, Clubreportagen, Politik, Gastronomie, Subkultur.
2. Digitalisierung & Sicherung
- Hochwertige Scans, Farbkorrekturen, Dateistruktur.
- Redundante Sicherung, Metadatenpflege, Verschlagwortung.
- Ziel: nicht nur Bilder, sondern ein nutzbares System.
3. Kuratorische Auswahl & Ordnung
- Bildung von Serien nach Thema, Zeit, Format.
- Vorbereitung für Print, Online, Ausstellungen.
4. Plattform & Bühne
- Eine durchsuchbare, verschlagwortete, rechtlich geklärte Online-Präsenz.
- Raum für Storytelling, Dialog – und Vermarktung.
Vision: Ein öffentlich zugängliches Online-Archiv – kuratiert, lebendig, wirtschaftlich tragfähig.
Erlösmodelle – fair, klug, kreativ
Ernst lebt nicht vom Ruhm. Aber sein Werk verdient wirtschaftliche Wertschätzung. Wie lässt sich dieses Ziel erreichen?
1. Print-Editionen (Limited Series)
- Signierte Motive als hochwertige Drucke.
- Limitierte Auflagen – online, auf Events, mit Galerie-Partner:innen.
2. Lizenzmodelle
- Für Dokumentationen, Museen, Magazine, Musiklabels.
- Mit klarer Rechtevergabe und fairer Honorierung.
3. Gemeinschaftlich finanzierte Wertschätzung (Crowdfunding)
- Finanzierung von Digitalisierung & Ausstellung.
- Dankeschöns: exklusive Zugänge, limitierte Prints, Workshops.
4. NFT-Projekte mit Haltung
- Keine Spielerei, sondern: Digitale Sammlerstücke mit kultureller Bedeutung.
- Kuratiert, mit Partnerplattformen, die Werte statt Hypes fördern.
5. Zeitzeugenschaft & Workshops
Zusammenarbeit mit Kunsthochschulen, Kulturämtern, Fotomuseen.
Vorträge für Bildungseinrichtungen, Medien, Kulturhäuser.
Wem das nützt – und warum es weit über Ernst hinausgeht
Dieses Projekt ist mehr als ein persönlicher Kraftakt.
Es ist ein Modell für viele, die vergessen wurden, bevor sie erinnert werden konnten.
- Für Fotograf:innen und Kulturschaffende ohne Bühne.
- Für Archivbesitzer:innen mit Material, aber ohne Mittel.
- Für eine neue Generation, die wieder echte Bilder sucht – nicht generierte Illusionen.
- Für Förderinstitutionen, die nach Projekten mit Haltung suchen.
Auch auf Mallorca, auch in anderen Kulturregionen, schlummern unentdeckte Archive.
Ernsts Geschichte ist ein Weckruf: Wartet nicht. Sichert, bevor es zu spät ist.
Kontakt für Kooperationen, Ideen oder Engagement:
Honest-Prestige sagt:
Ernsts Werk ist kein Archivprojekt.
Es ist ein Testfall für Sichtbarkeit mit Haltung – und ein Weckruf an die kreative Szene.
