Dieser Artikel erschien erstmals im digitalen Magazin von Expedition Mallorca.
Von Canva bis Bumble – Wie Melanie Perkins und Whitney Wolfe Herd den Markt umkrempeln. Was diese Unternehmen anders machen und welche Learnings wir daraus ziehen können.
„We love problems“ mehr als ein Motto
Dieser Satz stammt nicht von einem Unternehmensberater oder einem Startup-Guru. Er ist das Leitmotiv von Melanie Perkins, CEO und Gründerin von Canva, einem der wertvollsten Tech-Unicorns der Welt. Dieser Satz besitzt Gewicht. In einer Zeit, in der viele Menschen Problemen aus dem Weg gehen oder sie als Karrierehindernis betrachten, übt Perkins das genaue Gegenteil: Sie sucht aktiv nach Herausforderungen, weil sie weiß, dass sich in jedem ungelösten Problem eine bahnbrechende Geschäftsidee verbergen kann. Und sie ist nicht allein. Whitney Wolfe Herd, Gründerin von Bumble, dachte ähnlich: Nachdem sie mit Tinder in Konflikt geriet, stellte sie sich nicht als Opfer dar – sondern erkannte in ihrer negativen Erfahrung eine Marktlücke, die sie zu ihrem Vorteil nutzte. Beide Frauen haben nicht nur „ihre Probleme“ gelöst – sie veränderten damit ganze Branchen.
Warum viele Frauen Probleme meiden – und was die erfolgreichsten Frauen anders machen
Es gibt eine unausgesprochene Erwartungshaltung an Frauen: Angenehm sein. Nicht anecken. Sich anpassen.
– Frauen, die sich anpassen, vermeiden Konfrontationen.
– Frauen, die nicht streiten, werden von vielen Männern in deren Nähe bevorzugt.
– Frauen, die nicht laut sind, werden weniger hinterfragt
– aber auch weniger gefördert.
Melanie Perkins und Whitney Wolfe Herd haben sich diesen Mechanismen bewusst widersetzt. Perkins hat die Technologie-Szene revolutioniert, indem sie sich dem Zugang zu Kreativität verschrieb. Wolfe Herd lehnte sich gegen eine männerdominierte Kultur im Dating-Business auf – und stellte mit Bumble eine neue Spielregel auf. Beide Frauen haben erkannt: Wer Probleme löst, bleibt langfristig erfolgreich.
Melanie Perkins – Vom Problem zur Massenlösung
Problem: Design war zu kompliziert. Lösung: Eine intuitive, einfache Plattform für alle – Canva. Prinzip: „We love problems“. Wenn etwas nicht einfach ist, dann machen wir es einfach.
Whitney Wolfe Herd – Vom Konflikt zur Revolution
Problem: Frauen fühlen sich im Dating oft unwohl. Lösung: Frauen geben den Ton an – Bumble. Prinzip: „Wenn mich jemand unterschätzt, baue ich mir meine eigene Plattform.“ Beide Frauen verbindet ein klarer Erfolgsweg: Sie haben Probleme erkannt, an denen andere gescheitert sind – und darauf ihre Unternehmen aufgebaut.
Gründungsvisionen und gemeinsames Erfolgsprinzip
Viele Männer und Frauen definieren Erfolg unterschiedlich. Es ist Zeit für einen neuen Blickwinkel: Starke Frauen sind für manche Männer unbequem, weil sie nicht gefallen müssen, weil sie sich nicht einschüchtern lassen, weil sie Lösungen schaffen, statt um Erlaubnis zu fragen. Was zeigt uns das Beispiel von Perkins und Wolfe Herd? Erfolg ist nicht nur Umsatz – sondern die Fähigkeit, eine neue Marktrealität zu schaffen. Probleme sind nicht negativ – sie sind der Anfang von Innovation. Wer sich von Ablehnung entmutigen lässt, überlässt anderen das Feld. Das stärkste Learning für Expedition Mallorca und andere Unternehmer:innen: Nicht nach der Erlaubnis fragen, sondern die Veränderung selbst in die Hand nehmen.